Wusstet ihr eigentlich, dass die ostfriesische Teekultur seit 2016 zum immateriellen Kulturerbe gehört und von der Deutschen UNESCO-Kommission als ein solches in eine Bundesweite Liste aufgenommen wurde? Das stellt zwar kein offizielles UNESCO-Verzeichnis dar, zeigt aber die Besonderheit als eine der vielen deutschen Traditionen.
Ostfriesischer Tee darf sich nur als „original“ oder „echte Ostfriesenmischung“ bezeichnen, wenn er auch in Ostfriesland gemischt wurde. So gibt es in dieser „Teetrinker-Region“ noch immer mehrere Teefirmen. Der echte Ostfriesentee ist eine Schwarzteemischung, die insbesondere durch den verwendeten Assam-Tee eher kräftig ist.
Die Teezeremonie:
Tatsächlich gibt es nicht nur in China oder Japan eine richtige Zeremonie um den Teegenuss, auch die ostfriesische Teezubereitung folgt gewissen Regeln und Abläufen. Der Tee wird nicht im Beutel sondern lose zubereitet. Man verwendet richtige Teetassen, in die ein großer weißer Kandiszucker gelegt wird, auch „Kluntje“ genannt. Auf diesen Kandis wird dann der Tee gegossen. Als Kind fand ich es lustig, wenn der Kluntje anfing zu knistern und zu knacken, wenn der heiße Tee darüber gegossen wurde. Zur Krönung wird ein kleiner „Schuss“ Sahne vorsichtig an den Rand der Tasse und dicht an die Teeoberfläche gegeben, so dass die Sahne erst einmal in der Tasse zu Boden sinkt und dann in kleinen Wölkchen „Wulkje“ wieder auftaucht. Manchmal wird sogar ein kleiner spezieller Sahne-Schöpflöffel dazu verwendet. Eigentlich soll der Tee nicht verrührt werden, so entfaltet sich bei jedem Schluck ein anderer Geschmack. Erst herb, dann leicht und sahnig und zum Schluß lecker süß.
Ein Besuchertipp:
Ostfriesisches Teemuseum Norden
Dr. Matthias Stenger
Am Markt 36
26506 Norden
E-Mail: matthias.stenger@teemuseum.de
Internet: www.teemuseum.de